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Kanada war Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2021.
Hier unsere Empfehlungen und Neuentdeckungen.
Mordecai Richler
Eine Straße in Montreal
Originaltitel: The Street.
Autobiographischer Roman
Mehrfach
für
die
kanadischen
Literaturpreise
Scotiabank
Giller-Preis
und
den
Rogers
Writers’
Trust
Fiction
Prize
sowie
den
Booker
Prize nominiert.
Michael Christie
Das Flüstern der Bäume
Originaltitel: Greenwood.
Roman
Alle
Angehörigen
dieser
Familie
haben
mit
Holz
zu
tun;
der
eine
kauft
ganze
Wälder
und
lässt
abholzen,
der
andere
tritt
mit
Sabotageakten
als
Baumschützer
an,
der
nächste
erschafft
Kunstwerke
...
und
über
die
Generationen
teilen
sie
ein
Geheimnis
–
aber
das
wissen
sie
natürlich
lange
Zeit
nicht,
bis
es
sich
allmählich,
wie
die
Rinden
eines
Baumes
vor
uns
Lesenden “entblättert” ...
Empfohlen von Elke Deichmann, Buchhandlung spielen&LESEN, Dotzheim
Margret Atwood
Der Report der Magd I Originaltitel: The Handmaid's tale. I Graphic Nouvel
Die Zeuginnen I Originatlitel: The Testaments. I Roman
Der
Report
der
Magd
hat
Margret
Atwood
weltberühmt
gemacht
–
die
Dystropie
über
ein
theokratisches,
totalitäres
System,
in
dem
Frauen
aller
Rechte
beraubt
und
somit
nur
mehr
Dienerinnen
der
Männer
sind.
Am
Ende
bleibt
offen,
ob
es
der
Hauptfigur
gelingt
in
die
Freiheit
zu
fliehen.
15
Jahre
später hat Atwood die Geschichte weitererzählt.
Erstmals
in
deutscher
Übersetzung:
zehn
autobiografische
Erzählungen
des
kanadisch-jüdischen
Autors
(1931
-
2001)
zu
seiner
Kindheit
und
Jugend
in
Montréal.
Mit
viel
Liebe
und
großer
Empathie
berichtet
Richler
von
den
Menschen,
die
ihn
damals
in
der
St.
Urbain
Street
umgaben.
Mal
zart-melancholisch,
mal
derb-sarkastisch.
Und
immer
in
dem
Bewusstsein,
dass
jedes
Schicksal
bei
aller Tragik immer auch eine komische Seite hat.
Empfohlen von Christoph Neumann,
Buchhandlung erLesen, Dichterviertel
Alice Munro
Himmel und Hölle
Originaltitel: Hateship, Friendship,
Courtship, Loveship, Marriage. ...
Roman
Nobelpreisfür Literatur 2013
In
diesen
neun
kurzen
Geschichten
entfaltet
Alice
Munro
ganze
Welten.
Klug
beobachtet, sprachlich wunderschön- eine Freude, sie zu lesen.
"Himmel
und
Hölle"
halte
ich
persönlich
für
das
beste
Buch
der
Autorin.
Unbedingt lesen!
Empfohlen von Vera Anna, Buch-VorOrt-Bierstadt
Dieses
560
Seiten
starke
Werk
ist
gleichzeitig
Familiengeschichte
und
Naturthriller.
Vor
allem
aber
ist
es
ein
spannender
Schmöker,
in
den
wir
uns
lesend
nur
zu
gerne
vergraben
und
der
uns
mit immer neuen Wendungen überrascht.
Bibliothek in Quebéc © Pixabay
In
„Die
Zeuginnen“
sind
wir
zurück
in
dem
diktatorischen
Staat
von
damals,
doch
es
gibt
Anzeichen,
dass
das
Regime
nicht
mehr
so
fest
im
Sattel
sitzt.
Drei
Frauen
sind
mutig
genug
schwere
Vorwürfe
gegen
die
Herrscherklasse
zu
erheben
und
bringen
mit
ihren
Zeugenaussagen
das
Regime
ins
Wanken.
Interessant
ist, dass vor jeder Wahl in den USA die Verkaufszahlen von „Report der Magd“ ansteigen.
Margret
Atwood
erklärte
das
damit,
dass
als
1985
das
Buch
erschien,
niemand
in
den
USA
Rückschläge
gegen
die
Emanzipation
von
Frauen,
eine
Rückkehr
zu
einer
theokratischen
Regierungsform,
als
möglich
ansehen
wollte.
„Mein
Buch
erinnert
die
Leute
daran,
dass
diese
Überzeugung:
„so
etwas
kann
hier
nicht
passieren“ niemals und nirgendwo stimmt.“
Der
Report
der
Magd
und
die
Fortsetzung
„Die
Zeuginnen“
sind
auch
heute
lohnenswert
zu
lesen.
Ersteres
ist
in
einer
von
Renee
Nault
fantastisch
illustrierten Ausgabe im Berlin Vlg. erschienen.
Und
was
die
inzwischen
82-jährige
Grand
Dame
der
kanadischen
Literatur
heute
zu
Totalitarismus,
Religion
und
Frauenrechten
zu
sagen
hat,
können
Sie
nachlesen in „Aus dem Wald herausfinden“.
Empfohlen von Elke Deichmann, Buchhandlung spielen&LESEN, Dotzheim
Thomas King
Dunkle Wolken über Alberta
Originaltitel: Cold Skies.
Krimi
Thomas King ist der Sohn eines Cherokee und einer
Griechin und hat sich mit Thumps Dreadfulwater
einen indigenen Ermittler ausgedacht.
Von
seinem
stressigen
Job
bei
der
Polizei
in
Kalifornien
hat
der
sich
verabschiedet
und
ist
in
seine
Heimat
zurückgekehrt.
DreadfulWater
lebt
nun
wieder
in
Chinook
und
versucht
sich
als
Fotograf
über
Wasser
zu
halten.
In
der
Stadt
soll
in
den
kommenden
Tagen
eine
große
Umwelt-Konferenz
zum
Schwerpunkt
Wasser
stattfinden.
Doch
einer
der
erwarteten
Redner
wird
in
seinem
Auto
tot
aufgefunden.
Der
Tote
hatte
eine
neue
Technologie
entwickelt, die die Wasser- und Ölgewinnung revolutionieren könnte.
Sheriff
Hockney,
von
der
chronisch
unterbesetzten
Polizeidienststelle
in
Chinook
bittet
DreadfulWater
um
Unterstützung
-
als
Polizeifotograf.
Doch
was
mit
Tatort
Fotos
beginnt
artet
bald
in
umfängliche
Ermittlungen
aus.
Und
auch
die
Angehörigen
seiner
eigenen
Familie
scheuen
nicht
davor
zurück,
DreadfulWater in ihre ganz eigenen Interessen einzuspannen.
Der
launig
erzählte
Kriminalroman
von
Thomas
King
überzeugt
durch
eine
spannende
Handlung,
tolle
Naturbeschreibungen
und
kauzige
Gestalten.
Dass
der
Humor
hier
nicht
zu
kurz
kommt
und
wir
außerdem
einen
Einblick
in
aktuelle
Auseinandersetzungen
und
Probleme
des
Landes
bekommen,
ist
ein weiterer Pluspunkt.
Empfohlen von Elke Deichmann, Buchhandlung spielen&LESEN, Dotzheim
Brian Moore
Schwarzrock
Originaltitel: Black Robe.
Historischer Roman
Der Jesuit Bruder Laforgue kommt in die neue
Welt um die Wilden zu missionieren. Die Fahrt,
den Fluss hinauf durch eine prachtvolle Landschaft
und
wilde
Natur
immer
weiter
in
den
spätherbstlichen
Norden,
die
nur
mit
der
Hilfe
einiger
indianischer
Führer
möglich
ist,
wird
zur
Bewährungsprobe
nicht
nur
in
Hinblick
auf
das
bloße
Überleben,
sondern
auch
der
Überzeugungen.
Moore lässt mit Hilfe niedergeschriebener Augenzeugenberichte den Beginn
der Kolonisation im 17 Jhdt lebendig werden und schildert die frühen
Begegnungen zwischen Europäer und den Bewohnern des Landes. Die
meisten der Weißen wollen Felle. Doch es kommen immer mehr Männer ins
Land, die wegen ihrer merkwürdigen Roben Schwarzröcke genannt werden
und die wollen mit Seelen handeln.
Der
Roman
ist
keine
leichte
Kost
und
kompromisslos
realistisch
und
gerade
das
unterscheidet
diesen
von
üblichen
Indianer
Romanen:
Moore
veredelt
und
verteufelt
keine
der
beiden
Seiten,
stattdessen
zeichnet
er
ein
Bild
des
vollkommenen Unverständnisses zwischen den Kulturen.
Empfohlen von Elke Deichmann, Buchhandlung spielen&LESEN, Dotzheim
Joe Sacco
Wir gehören dem Land
Originaltitel: Paying the Land.
Graphic Novel
Ausgezeichnet mit dem Geschwister-Scholl-Preis.
Dieser Roman hat gleich zwei Buchandlungen zu einer Empfehlung bewogen:
Joe
Saccos
Comic-Reportage
zeichnet
in
detailreichen
schwarz-weiss
Bildern
ein
informatives
und
berührendes Porträt der indigen Dene im hohen Norden Kanadas.
Aus
zahlreichen
Interviews
zusammengesetzt
erhält
der
Leser
einen
Einblick
in
eine
Vergangenheit
mit
hartem,
aber
naturverbunden
Leben
und
den
verheerenden
Folgen
der
staatlich
erzwungenen
Internats-
erziehung,
einer
vielfach
von
Alkoholismus
und
Gewalt
geprägten
Gegenwart,
aber
auch
den
hoffnungsvollen
Plänen
der
jungen
Generation
für
die
Zukunft
eine
Balance
zwischen
den
Gas-
und
Ölfirmen und einem traditionelles Wissen bewahrenden Weg zu finden.
Empfohlen von Irene Metzger, Antiquariat von Goetz, Rheinstraße, kurz vor der Ringkirche rechts
Beim
Wort
"Indianer"
denken
wir
Deutschen
vielleicht
an
Romane
und
Filme
rund
um
den
Wilden
Westen,
vergessen
dabei
aber
den
Blick
auf
die
kanadischen First Nations. Joe Sacco ermöglicht uns mit seinem Comic-Journalismus einen leichten Zugang in deren abwechslungsreiche Kultur.
So
steigen
wir
ein
in
das
Leben
der
Dene
und
merken
erst
nach
einiger
Zeit
in
der
rauen
Natur,
wie
stark
ihr
Leben
von
fremden
Einflüßen
bestimmt
wird.
Die
kanadischen
Regierungen
haben
es
nicht
nur
einmal
geschafft,
die
verschiedenen
Stämme
gegeneinander
auszuspielen,
so
dass
sich
hier
ganz
verschiedene
Arten der Anpassung oder Abgrenzung herauskristallisiert haben.
An
jeder
Ecke
treffen
Saccos
und
des
Lesers
eigene
Vorurteile
auf
althergebrachte
Traditionen
und
Gemeinsinn
einer
Art
Allmende,
genauso
wie
Armut,
Alkoholismus
und
das
schnelle
Geld
mit
einem
neuen
Selbstvertrauen
konkurrieren.
Dieser
Comic
offeriert
wie
kein
zweiter
einen
Blick
in
eine
vermeintlich
andere Welt, die einmal ganz anders vom Kampf der Moderne berichtet.
Empfohlen von Christopher Dreyer, Buch-Café Nero 39, in der Nerostraße
Jocelyne Saucier
Ein Leben mehr
Originaltitel: Il pleuvait des oiseaux.
Was dir bleibt
Originaltitel: À train perdu.
Romane
Drei
alte
Männer,
haben
sich
in
eine
abgelegene
Gegend
im
Norden
des
Landes
zurückgezogen
und
werden
dort
zu
Nachbarn.
Alle
drei
vereint
der
Wunsch
ein
unabhängiges,
freies
Leben
in
der
Natur,
fernab
anderer
Menschen führen zu wollen.
„Man
ist
frei,
wenn
man
sich
aussuchen
kann,
wie
man
lebt
–
und
wie
man
stirbt“,
So
erklären
sie
auch
der
Fotografin,
die
eines
Tages
in
ihre
Einsiedelei
einbricht,
den
Grund,
warum
sie
dieses
karge
Leben,
mitten
im
Wald,
der
Gesellschaft
von
Menschen
und
dem
Komfort
der
Zivilisation
vorgezogen
haben.
Sie
hat
den
weiten
Weg
auf
sich
genommen,
weil
sie
einen
von
ihnen,
den
dritten
im
Bunde,
sprechen
muss.
Und
dass
dies
nun
ganz
vergebens
gewesen
sein
soll,
weil
ausgerechnet
dieser
gerade
verstorben
sei,
das
mag
sie
nicht
glauben.
Zulange
hat
sie
gebraucht
um
ihn,
einen
der
letzten
Überlebender
der
großen
Brandkatastrophen,
aufzuspüren.
Sie
beschließt
doch
noch
ein
wenig
zu
bleiben
und
nachzuforschen.
Als
dann
auch
noch
eine
zierliche
und
äußerst
eigensinnige
80
jährige
Dame
bei
ihnen
um
kurzfristige
Unterkunft
bittet,
ist
es
mit
der
Einsiedelei
vorbei
und
sowohl
die
menschliche
Abschirmung,
als
auch
so manche, scheinbar felsenfeste Überzeugung geraten in Bewegung.
„Was dir bleibt“.
Gladys
ist
76
Jahr
alt,
als
sie
den
Northlander
Zug
besteigt
und
ohne
jede
Ankündigung
aus
ihrem
Dorf
verschwindet.
Die
Nachbarn
sind
erst
besorgt,
dann
beginnen
sie
nachzuforschen.
Offenbar
hat
sich
Gladys
auf
die
Spuren
ihrer
Kindheit
begeben,
denn
sie
taucht
an
verschiedenen
Orten
im
Norden
Kanadas
auf. Doch das Warum bleibt lange ungeklärt.
Jocelyne
Saucier
arbeitete
lange
als
Journalistin,
bevor
sie
sich
in
einem
10-Seelen
Dorf
im
nördlichen
Quebec
niederließ
um
Romane
zu
schreiben.
Jede
ihrer
Geschichten
lässt
uns
an
Ereignissen
teilhaben,
die
von
verschiedenen
Protagonisten
wiedergegeben
werden.
Oft
genug
tritt
die
Hauptperson
selbst
nur
durch den Blick dieser anderen in Erscheinung. So lässt sich, wie bei einem Puzzle, erst zum Schluss das komplette Bild erkennen.
Alle Bücher von ihr sind, wie eine Kritikerin sagte: zum heulen schön!
Empfohlen von Elke Deichmann, Buchhandlung spielen&LESEN, Dotzheim
Kim Thúy
Der Klang der Fremde
Originaltitel: Ru.
Roman
Nach
Monaten
in
Flüchtlingslagern
voller
Ungewissheit,
was
die
Zukunft
bringen
wird,
gelangt
die
Familie
schließlich
nach
Kanada,
wo
sie
mit
offenen
Armen empfangen werden.
Diese
Geschichte
wird
in
Erinnerungsbildern
erzählt
und
beschreibt,
wie
sie
sich
als
Mädchen
ihre
neue
Umgebung
über
Klänge,
Farben
und
Gerüche
erschließt.
Kurze
Abschnitte
wie
Schlaglichter
erzählen
Ihre
Zeit
auf
der
Schule,
das
Lernen
der
neuen
Sprache,
die
bedingungslose
Unterstützung
ihrer
Eltern
und
die Erinnerungen an die Heimat und die Flucht.
Ein beeindruckendes Buch, das mit wenigen Worten viel erzählt.
Das
neue
Buch
von
KimThúy
ist
vor
wenigen
Wochen
erschienen
und
heißt:
"Grosser Bruder, kleine Schwester".
Empfohlen von Gudrun Olbert, Büchergilde Wiesbaden am Bismarckring
Die
Autorin
Kim
Thúy
ist
in
Saigon
geboren,
in
Ihrem
Buch
"Der
Klang
der
Fremde"
beschreibt
sie
die
Flucht
ihrer
Familie
(sie
mit
10
Jahren)
über
das
Meer in den Westen.
Richard Wagamese I Der gefrorene Himmel I Originaltitel: Indian Horse
Autobiographischer Roman
Richard
Wagamese,
geboren
1955
in
Ontario,
gehört
zu
den
bedeutendsten
indigenen
Stimmen
der
First
Nations.
Als
Kind
von
seinen
Eltern
getrennt,
wuchs
er
in
Heimen
und
bei
Pflegefamilien
auf
und
fand
seine
Familie
erst
im
Alter
von 23 Jahren wieder.
Wagameses
Roman
„Der
gefrorene
Himmel“
trägt
zum
Teil
autobiographische
Züge:
Saul,
1953
geboren,
wird
–
wie
so
viele
Kinder
indigener
Herkunft
-
aus
seiner
Familie
gerissen
und
in
eine
sogenannte
Residential
School
gesteckt,
wo
ihm
seine
Kultur
und
Sprache
ausgetrieben
werden
sollen.
Erst
sein
Talent
für
das
Eishockeyspielen
öffnet
ihm
einen
Weg
in
die Freiheit. Vor weiterer vielfältiger Diskriminierung schützt ihn das aber nicht.
Wagamese
hat
ein
wichtiges
und
sehr
berührendes
Buch
geschrieben,
einen
Beitrag
über
die
unglaubliche
Arroganz
der Weißen gegenüber der in ihren Augen minderwertigen indigenen Bevölkerung.
Empfohlen von Jutta Leimbert, Buchhandlung Vaternahm, An den Quellen
Öffentliche Bibliothek in Vancouver © Wikipedia
Ashley Audrain
Der Verdacht
Originaltitel: The Push.
Krimi
Feindseligkeit. Bis eine schreckliche, lebensverändernde Tragödie passiert.
"Der
Verdacht"
schwelt
in
Blythe
und
der
Spannungsbogen
wird
für
die
Leser:in
dadurch
bis
zum
Ende
aufrecht
erhalten.
In
Rückblenden
erfahren
wir
von
der
Familiengeschichte
und
den
Generationen
an
Frauen
mit
toxischer
Mutter-Tochter-Beziehung.
Ein beklemmender und äußerst fesselnder Roman. Sehr empfehlenswert."
Empfohlen von Gerardina Pisani, Buchecke Schierstein
"Blythe,
möchte
eine
gute
Mutter
sein,
doch
es
fällt
ihr
schwer
die
eigene
Tochter
Violet
zu
lieben.
Von
Anfang
an
spürt
sie
die
Ablehnung
ihrer Tochter und immer mehr fühlt sie sogar
Gerd Braune
Kanada. Ein Länderporträt.
Auch wer nicht nach Kanada reisen möchte,
wird dieses Buch lieben. Schon die Kapitel-
überschriften machen Lust auf's Lesen.
Das
Buch
zeigt
das
bekannte
und
unbekannte
Kanada
in
allen
seinen
Facetten.
Geschichte,
Politik,
Gesellschaft,
Kultur
und
Natur
werden
lebendig
beschrieben.
Der
Autor
Gerd
Braune
lebt
seit
mehr
als
20
Jahren in Ottawa und ist ein sehr guter Beobachter.
Empfohlen von Cornelia Lüderssen,
Buchhandlung und Landkartenhaus Angermann in der Mauergasse
Guy Delisle I Lehrjahre I Originaltitel: Factory Summers. I Graphic Novel
Die
Comic-Bücher
des
Frankokanadiers
Guy
Delisle
faszinieren
mit
ihrer
ehrlichen
und
ironischen
Bescheidenheit.
Er
selbst
begab
sich
mit
„Pjöngjang“
und
„Shenzhen“
in
die
Niederungen
der
Comicproduktion,
folgte
das
ein
oder
andere
Mal
dem
Ruf
seiner
Frau
für
Ärzte
ohne
Grenzen
zu
„Aufzeichnungen
aus
Birma“
und
„Aufzeichnungen
aus
Jerusalem“
oder
berichtete
in
„Geisel“
von
Christophe
André,
der
1997
von
tschetschenischen
Separatisten
111
Tage
ohne
Kontakt
zur
Außenwelt
gefangen
gehalten
wurde.
„Lehrjahre“
lässt
uns
zurückblicken
in
Guys
Jugendzeit
in
einer
Quebecer
Papierfabrik.
Hier
jobbt
er
regelmäßig
zwischen
Schule
und
Studium
und
auch
sein
Vater
arbeitet
so
lange
er
denken
kann
in
dieser
Fabrik.
Doch
begegnen
wird
Guy
seinem
Vater
nur
in
kurzen
vorbeihuschenden
Episoden,
so
dass
er
manches Mal gar nicht sicher ist, ob er seinen Vater gesehen oder es sich nur gewünscht hat.
Trotz
dieser
väterlichen
anwesenden
Abwesenheit
erleben
wir
Jahr
um
Jahr
neue
Männlichkeitsmythen,
die
Guy stets aufs Neue herausfordern.
Doch
zeigt
diese
Geschichte
wie
scheinbar
stupide
und
wiederkehrende
Aufgaben
nicht
nur
Guy,
sondern
jeden
von
uns
vor
große
Herausforderungen
stellen,
deren
Entscheidungen
letztlich
unser
Leben
prägen
werden
und
sei
es
die
Erinnerung
an
eine
kleine
Unachtsamkeit,
bei
der
mal
eben
das
Papier
für
eine
Auflage
der New York Times vernichtet wird.
"Ich
schätze,
der
Vorteil,
mit
unter
20
mal
in
einer
Fabrik
zu
arbeiten,
ist,
dass
man
ganz
konkret
sieht,
wofür ein Studium gut ist."
Empfohlen von Christopher Dreyer,
Buch-Café Nero 39, in der Nerostraße
Naomi Fontaine
Die kleine Schule der großen Hoffnung
Originaltitel: Manikanetish.
Roman
Naomi
Fontaine
ist
die
bekannteste
autochthone
frankokanadische
Schriftstellerin
und
die
einzige
First-Nation-Autorin,
die
auf Französisch schreibt.
„Die
große
Schule
der
Hoffnung“
stand
2018
auf
der
Shortlist
des
renommiertesten
kanadischen
Literaturpreises
und
war
auch in Frankreich ein Erfolg.
Louise Penny
Krimireihe um den Polizeichef Armand Gamache aus Québec
Louise
Pennys
Krimireihe
um
Armand
Gamache,
charismatischer
Polizeichef
in
Québec,
ist
mittlerweile
in
deutscher
Übersetzung
auf 10 Bände angewachsen, allesamt gefeiert und vielfach ausgezeichnet.
Ort
der
Handlung
der
erfolgreichsten
Krimiserie
Kanadas
ist
das
kleine,
abgelegene
Dorf
„Three
Pines“,
tief
versteckt
in
den
Wäldern
Richtung
US-Grenze
nach
Vermont.
Alle
Fälle
sind
gut
recherchiert,
leben
aber
auch
von
den
lebendigen
Geschichten
der
begleitenden
Personen,
die
einem
schnell
an
Herz
wachsen
-
wie
die
Buchhändlerin
Myrna,
Gabri
Dubeau
und
Oliver,
die
schwulen
Pensionswirte des Dorfes.
Empfohlen von Jutta Leimbert, Buchhandlung Vaternahm, An den Quellen
Nancy Vo
Ranger
Bilderbuch ab 5 J.
Die
Geschichte
der
Rangerin
Annie,
die
einen
verletzten
Fuchs
findet,
ist
eine
Ode
an
die
Natur
und
die
Freundschaft zwischen Mensch und Tier.
Mit
be-
und
verzaubernden
Illustrationen
der
kanadischen
Künstlerin
Nancy
Vo,
von
denen
ich
mir
jede
einzelne
am
liebsten an die Wand hängen möchte.
Ein
Bilderbuch
zum
immer
wieder
schauen
für
Kinder
und
Erwachsene ab 5 Jahren.
Empfohlen von Elke Deichmann,
Buchhandlung spielen&LESEN, Dotzheim
Mary Lawson
Im letzten Licht des Herbstes
Originaltitel: A Town Called Solace.
Roman
Mary Lawson benutzt Elemente des Krimis
und doch ist es ein Buch, das der Seele gut tut.
In
einer
Kleinstadt
im
Norden
des
Bundesstaat
Ontario
ist
ein
Teenager
verschwunden.
Für
die
7-jährige
Clara,
bricht
eine
Welt
zusammen.
Tagelang
steht
sie
am
Fenster,
starrt
auf
die
Straße
und
wartet
auf
die
Rückkehr
ihrer
großen
Schwester.
Ihr
einziger
Trost
ist
der
Kater
der
Nachbarin,
um
den
sie
sich
kümmern
soll,
solange
die
alte
Dame
im
Bibliothek in Surrey © Pixabay
Krankenhaus
ist.
Als
plötzlich
ein
Fremder
auftaucht
und
mit
Sack
und
Pack
ins
Nachbarhaus
einzieht,
geht
Clara
nun
heimlich
nach
drüben,
wenn
der
Fremde
nicht im Haus ist, bis sie – natürlich – von dem Fremden erwischt wird.
Dieser
weiß
zunächst
nicht,
was
er
von
dem
Mädchen
halten
soll,
die
ihm
unbeirrt
erklärt,
dass
sie
natürlich
auch
weiterhin
ins
Haus
kommen
müsse,
schließlich
habe
sie
einen
Auftrag
zu
erfüllen.
Die
Geschichte
mit
der
Katzenfütterung
glaubt
er
ihr
allerdings
nicht,
denn
ihm
ist
im
Haus
noch
keine
begegnet.
Dass
er
ihr
dennoch
erlaubt,
zumindest
in
seiner
Abwesenheit
in
die
Küche
zu
gehen
um
eine
nicht
existente
Katze
zu
versorgen,
versteht
er
eigentlich
selbst
nicht
so
ganz.
Vielleicht
hat
es
damit
zu
tun,
dass
Clara
noch
nicht
weiß,
dass
ihre
geliebte
Nachbarin
inzwischen
verstorben
ist.
Und
Liam,
so
der
Name
des
Fremden,
sieht
sich außer Stande, dem Mädchen das zu sagen.
Mrs.
Orchard
hat
ihm
das
Haus
gerade
noch
zu
Lebzeiten
geschenkt.
Er
hat
zunächst
keine
Ahnung,
wie
er
dazu
kommt.
Während
Liam
sich
an
die
eine
und
andere
Reparatur
am
Haus
macht,
damit
es
besser
verkaufbar
wird,
begibt
er
sich
gleichzeitig
in
die
Tiefen
seiner
Erinnerung
um
zu
verstehen,
was
in
seiner
Kindheit
geschehen
ist
und
was
ihn
mit
Mr.
und
Misses
Orchard
verbindet.
Clara
beginnt
unterdessen
hartnäckig
nachzuforschen,
was
es
mit
dem
Verschwinden
ihrer großen Schwester auf sich hat und fördert Hinweise zu Tage...
Der
wunderbare
Roman
lässt
uns
trotz
tragischer
Momente
mit
einem
Lächeln
zurück.
Und
das
Buch
macht
Lust
auf
mehr:
Von
Mary
Lawson
ist
ein
weiterer
Roman in dt. Übersetzung erschienen: Rückkehr nach Crow Lake.
Empfohlen von Elke Deichmann, Buchhandlung spielen&LESEN, Dotzheim
Bibliothek des Parlamenst in Ottawa © Pixabay