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Konzert
Robert Stadlober I 18. Mai
Robert Stadlober
»Wenn wir einmal nicht grausam sind,
dann glauben wir gleich, wir seien gut«
Im letzten Sommer überschlugen
sich die Ereignisse,
so wie sie es ja meistens tun.
Doch diesmal schlug ich nach.
Und zwar bei Tucholsky.
Und ich schlug an,
Gitarrensaiten nämlich…
… Und auf einmal konnte ich dem Wahnsinn da
draussen mit einem anderen Blick entgegen
sehen, mit einem Lächeln vielleicht, wenn auch
einem schiefen und einem schüchternen
Glitzern utopischer Hoffnung im linken Auge.
Denn der alte, nun bald hundert Jahre tote
Tucholsky, hat sich mit sehr ähnlichem Unbill
herum schlagen müssen, wie wir hier.
Oft sogar schlimmerem.
Und er hat das alles so präzise und scharf und
doch mit der Freude am Absurden beschrieben,
das es auf eine Art erbaulich ist, wie ich es mir
kaum vorstellen konnte.
Und deshalb hab ich zu den Texten die mir am
genauesten beschrieben haben, was ich selbst
nur schwer beschreiben kann, Melodien
erfunden.
Diese habe ich dann mit meinem alten Freund
Wolfgang Lehmann an diversen Vormittagen in
seinem Studio direkt am Wiener Prater
aufgenommen.
Meist in kurzen Hosen.
Wir haben alle Instrumente gespielt die nötig
waren und aus denen wir die Geräusche holen
konnten, die wir in den Texten gehört haben.
Und dann haben wir noch unsere Freundin
Astrid Noventa für diverse Tasten und Gesänge
und unseren Freund Matthias Frey mit seiner
Geige eingeladen. Und nicht zuletzt meine
Kinder, die das gegeigt und gesungen haben
was sie bei der Entstehung der Lieder bei uns
daheim sich ausgedacht haben.
Thomas „Kantine“ Pronai hat das ganze dann
noch im Burgenländischen Schilfland mit
seinem Master Wind versehen und schon war
ein Album fertig, dass uns ziemlich gut durch
diese Zeiten hilft. Denn wem möchte man es
nicht in die wohlige Rechtsaffenheit hinein-
entgegen singen:
Wenn wir einmal nicht grausam sind,
dann denken wir gleich wir seien gut.
Robert Stadlober - Gesang, Gitarre
Daniel Moheit - Akkordeon
Präsentiert von
Kostprobe gefällig?>>
Termin
Sonntag, 18. Mai
Uhrzeit
Einlass 19:00 Uhr - Beginn 19:30 Uhr
Karten
Eintritt frei.
Einlass nur mit vorheriger Reservierung.
Wir bitten sehr herzlich, eine Reservierung
zu stornieren, falls Sie kurzfristig verhindert sind!
Ort
Badhaus 1520, Häfnergasse 3, 65183 Wiesbaden,
Einlass über Schellenbergpassage (links neben dem
Badhaus-Bar-Eingang)
Hinweis
Die Bar ist offen!
ÖPNV
Haltestellen Webergasse (Bus 1, 8),
ca. 5 Laufminuten.
PKW
Parkhäuser Coulinstraße oder Kurhaus.
Parkplatz Warmer Damm.
Straße: Burgstraße, An den Quellen, Drei-Lilien-
Platz
© OpenStreetMap
In „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir
gleich, wir seien gut“ nimmt der vielfach ausgezeichnete
Schauspieler, Hörbuchsprecher und Musiker Robert
Stadlober die Leser*innen mit auf eine Reise mit Texten
von Kurt Tucholsky. Der Todestag Kurt Tucholskys, der
nicht nur ein bedeutender Schriftsteller, sondern auch
politisch engagierter Journalist und Gesellschaftskritiker
war, jährt sich 2025 zum 90. Mal.
»...Stadlober, der die Musik selbst geschrieben hat, nähert
sich den Texten äußerst behutsam und unaufdringlich.
Statt eines kabarettartigen Tons gibt er ihnen ein
modernes Indie-Folk-Pop- Arrangement. Erstaunlich und
teils erschreckend, wie die 100 Jahre alten Texte dadurch
in die heutige Zeit passen.«
Good Times
»…Zwölf trocken-pointierte Songs umfasst das Werk. "Die
fetten Hände behaglich verschränkt / über der bauchigen
Weste": Stadlobers Gesangsvortrag hört man das
Verziehen des Mundwinkels jederzeit an. Es war die
verlotterte Gesinnung der Bürger, die Tucholsky bevorzugt
aufs Korn nahm. Gemeint war der Letzteren Hang zur
Heuchelei, die Manier, jede bessere Einsicht an die eigene
Bequemlichkeit zu verraten. So ward der Nazi-Diktatur der
Boden bereitet. Die Parallele zur Jetztzeit möge bitte jeder
eigenhändig mit dem Lineal ziehen….
Zum trockenen Vortrag gesellt sich bei Stadlober das
Scheppern der Akustikgitarre. Er ist mit jedem Zoll kein
Mey und kein Biermann. Er hat, wie er kürzlich
versicherte, am Erzählstil von Grant McLennan Maß
genommen. McLennan, vor einigen Jahren verstorben,
war der neben Robert Forster zweite Songwriter der
famosen Go-Betweens, Australiens größter Indie-Pop-
Band neben den Triffids. McLennan war ein verschmitzter,
ungemein hintergründiger Melancholiker.
Wer genau hinhört, wird in Liedern wie Sie zu ihm auch
das trügerische Phlegma eines Lou Reed wahrnehmen, die
göttliche Monotonie der Velvet Underground. Robert
Stadlober versieht die Tucholsky'schen Figuren mit allen
guten Gaben: geballter Ironie, einem Hauch von
Zärtlichkeit. Diese famose Platte ist wie ein kurzes
Innehalten: "Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, / (…)
was war das? Vielleicht dein Lebensglück ... / vorbei,
verweht, nie wieder."«
Ronald Pohl, Der STANDARD
Ermöglicht wurde WIESBADEN LIEST IM SOMMER
durch das Förderprogramm
„Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ)
des Bundesministeriums für Wohnen,
Stadtentwicklung und Bauwesen.
Ziel des Programms ist es, innovative temporäre
Maßnahmen zu erproben, die den innerstädtischen
Transformationsprozess konstruktiv begleiten
und zur Belebung der Innenstädte sowie zur
Erhöhung der Aufenthaltsqualität beitragen können.
Wir bedanken uns herzlich!
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